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Formaldehyd

Formaldehyd ist ein einfaches Aldehyd mit der chemischen Kurzbezeichnung HCOH. Es ist ein farbloser, stechend riechender Stoff, der bei Zimmertemperatur gasförmig vorliegt. Formaldehyd hat von sich aus eine desinfizierende Wirkung. Daneben ist es ein wichtiger Grundstoff für die Herstellung komplexerer Kunststoffe. Es kann aus Ameisensäure gewonnen werden. Auch viele natürliche Grundstoffe weisen Formaldehyd in unterschiedlichen Konzentrationen auf.

Worin ist Formaldehyd enthalten?

Formaldehyd ist als natürlicher Stoff Bestandteil vieler pflanzlicher Zellen in Früchten und Hölzern. Daneben komm es vor allem in der Produktion von Holzwerkstoffen als Bestandteil des Leimes zum Einsatz. Dies betrifft Spanplatten genauso wie Tischler- oder Furnierplatten. Als Desinfektionsstoff ist Formaldehyd auch in vielen Reinigungsmitteln, Kosmetikprodukten, Arzneimitteln, Klebstoffen und Textilien enthalten. Daneben entsteht Formaldehyd auch im Zigarettenrauch.

Welche Gesundheits-Risiken gehen von Formaldehyd aus?

In Tierversuchen hat sich bei hoher Formaldehyd-Belastung ein erhöhtes Krebsrisiko gezeigt. Auch epidemiologische Studien aus der Arbeitswelt deuten auf einen entsprechenden Zusammenhang hin. Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat Formaldehyd deshalb als „krebserzeugend für den Menschen“ eingestuft. Seither gilt ein gesetzlicher Grenzwert in der Raumluft von 0,1 ppm. Ein wichtiger Aspekt ist die sensibilisierende Wirkung von Formaldehyd: Es reizt die Haut und kann zu Allergien und Kopfschmerzen führen. Da es als natürlicher Stoff nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden kann, gibt es verschiedene Grenzwerte für Materialien und die Raumluft, um die Belastung für den Menschen zu minimieren.

Welche Alternativen zu Formaldehyd gibt es?

Auch Massivholz enthält in geringen Mengen Formaldehyd. Die Belastung liegt allerdings so niedrig, dass Sie dieses bedenkenlos einsetzen können. Für Holzwerkstoffe gilt in Deutschland seit 1990 die Vorgabe, dass in Innenräumen nur sogenannte E1-Werkstoffe zugelassen sind. Dies betrifft Spanplatten ebenso wie Tischler- und Furnierplatten.

 

Die Belastung bei den Plattenwerkstoffen kommt ausschließlich aus den darin verwendeten Leimen. Das in Leimen enthaltene Formaldehyd dient der Aushärtung des Materials. Es wird allerdings durch die Luftfeuchtigkeit immer wieder angelöst, sodass die Platten auch über längere Zeiträume Formaldehyd an die Raumluft abgeben. Alternativ gibt es Leime ohne Formaldehyd. Plattenwerkstoffe mit dem Umweltsiegel des Blauen Engels für „Emissionsarme Holzwerkstoffe“ gewährleisten, dass die Belastung mit Formaldehyd in etwa so groß ist wie bei reinem Massivholz.

 

In Innenräumen sollten Sie generell rohe Spanplatten und offene Spanplattenkanten vermieden, wenn die Platten nicht als besonders formaldehydarm gekennzeichnet sind. Durch eine Beschichtung mit Dekorpapieren, Schichtstoffen oder Lacken können Sie eine Belastung der Raumluft weitgehend minimieren. Die deutsche Lackindustrie hat sich verpflichtet, kein Formaldehyd als Ausgangsstoff in Holzlacken einzusetzen.

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